Märchen

Im Märchen geraten Helden und Heldinnen sehr oft in ausweglose Situationen. Oftmals müssen sie ihre Heimat, das Vertraute, verlassen und in die Fremde, auf eine lange Wanderschaft gehen, um sich auf die Suche zu machen. Entweder, weil sie einen Heiltrank benötigen oder weil sie jemanden befreien wollen. Dabei müssen sie neue Fähigkeiten erwerben oder in den Besitz von gar zauberhaften Dingen kommen, die ihnen weiterhelfen.

Im Märchen wird die Hauptfigur verflucht, missbraucht, geschlagen, mit dem Tode bedroht, verraten und von den engsten Vertrauten im Stich gelassen. Aber immer - in tiefster Not - erhalten sie schließlich unerwartet Hilfe - meistens, weil sie zuvor geholfen haben - so dass sie die ihnen unlösbar scheinende Aufgabe doch noch lösen können. Am Ende werden die, die ihnen Böses angetan haben, bestraft. So besteht immer Hoffnung. Wenn ich ein Märchen lese und sehe, wie verzwickt die Lage für die Hauptfigur auch ist, das Märchen geht immer gut aus, das weiß ich von Anfang an (zumindest, was die Märchen der Gebrüder Grimm betrifft). Was ein Trost sein kann, wenn man selbst in einer schwierigen Situation steckt.